Diagnostik und Hilfe für Kinder und Jugendliche

Foto: Evangelische Beratungsstelle Duisburg/Moers, Andreas Reinsch

Diagnostik und Hilfe für Kinder und Jugendliche

Die Weltgesundheitsorganisation WHO geht für Deutschland davon aus, dass ca 1.000.000 Kinder sexuelle Gewalt erlebt haben oder erleben. Diese Zahlen könnten vermuten lassen, dass über das Thema offen gesprochen werden kann. Und doch ist es ganz anders: Betroffene Kinder und Jugendliche sind verunsichert oder verängstigt, fühlen sich schuldig oder trauen sich nicht, sich jemandem anzuvertrauen. Bezugspersonen betroffener Kinder und Jugendlicher wissen oft nicht, wie sie mit Beobachtungen, Erlebtem oder Vermutungen umgehen sollen.

An uns können sich Kinder und Jugendliche ebenso wenden wie Eltern, Bezugspersonen und Fachkräfte und im geschützten Rahmen der Beratung Unterstützung finden. Da dieses Angebot finanziert wird durch die Stadt Duisburg richtet es sich an Menschen, die in Duisburg wohnen.

Kinder und Jugendliche können sich – auch ohne Wissen der Eltern – bei uns melden,

  • wenn sie aktuell sexualisierte Gewalt erleben oder in der Vergangenheit erlebt haben,
  • wenn sie Schutz suchen und nicht wissen, an wen sie sich wenden können,
  • wenn sie fachlichen Rat über die Schritte bei einem gerichtlichen Verfahren brauchen,
  • wenn sie zur Bewältigung des Erlebten weiterführende Hilfen oder Therapie suchen.

Eltern, Familienangehörigen und außerfamiliären Bezugspersonen bieten wir

  • die Möglichkeit einer individuell abgestimmten Diagnostik mit dem Ziel, die Missbrauchsvermutung zu klären,
  • die Begleitung und Einleitung von notwendigen Schritten zum Schutz des Kindes,
  • Unterstützung zur Bewältigung der Situation und Klärung des Bedarfs einer weiteren therapeutischen Versorgung,
  • Informationen über rechtliche Möglichkeiten und Fragestellungen,
  • den Raum, Vermutungen und Beobachtungen zu benennen, Sorgen und Ängste um das Kind zu formulieren und bedarfsgerechte Unterstützung zu erfahren.

Auch Teams und einzelne Mitarbeitende in Kindertagesstätten, anderen Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, Schulen oder Kirchengemeinden können sich (auch anonym) beraten lassen, um z. B. Strategien zu entwickeln, wie sie mit einer Missbrauchsvermutung umgehen können. Fortbildungen zu diesem Thema sind möglich.