Sexualisierte Gewalt verletzt körperliche und seelische Grenzen und findet immer in einem Kontext von Machtausübung und Machtmissbrauch statt. In der Regel besteht ein Machtgefälle. Die Grenzen sind immer überschritten, wenn gegen den ausdrücklichen, spürbaren oder vermuteten Willen eines Menschen gehandelt wird. Sexualisierte Gewalt beginnt dort, wo ein Mensch sexuelle Erregung sucht oder mit sexuellen Mitteln andere Ziele verfolgt (Machtausübung), ohne dass er auf die freie, reife, gleichberechtigte oder informierte Zustimmung des Gegenübers zählt oder zählen kann.

Zu sexualisierter Gewalt zählt sexueller Missbrauch, der an Kindern verübt wird oder die Vergewaltigung von Jugendlichen und Erwachsenen ebenso wie z. B. sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz, sexuelle Nötigung oder sexuelle Übergriffe unter Einsatz von K.O.-Tropfen und auch sexuelle Grenzverletzungen durch digitale Medien.

Wenn Sie in der Kindheit oder im Erwachsenenalter Erfahrungen mit Grenzverletzungen bzw. sexualisierter Gewalt gemacht haben – oder aktuell davon betroffen sind, können Sie in der vertraulichen Beratung:

• Möglichkeiten finden, eine aktuelle Krisensituation zu bewältigen
• das Erlebte verarbeiten und mögliche widersprüchliche Erinnerungen und Gefühle einordnen
• Information zu rechtlichen Möglichkeiten und Fragestellungen erhalten
• für sich oder auch gemeinsam mit Angehörigen Bedürfnisse nach Sicherheit und Stabilität im Alltag benennen und Wege der Umsetzung finden
• den Bedarf einer weiterführenden therapeutischen Unterstützung klären
• sich mit vorhandenen Ängsten und Gefühlen auseinandersetzen und einen Umgang mit der Situation finden
• Auswege aus bedrohlichen Situationen finden und Informationen über Unterstützungsmöglichkeiten erhalten

Wir bieten individuelle und vertrauliche Beratung, Information und Unterstützung für Menschen jeden Alters und Geschlechts, für Betroffene und deren Angehörige bzw. Bezugspersonen.